[REQ_ERR: COULDNT_RESOLVE_HOST] [KTrafficClient] Something is wrong. Enable debug mode to see the reason. „Die Lüge“: Hat Stella ihren Freund ermordet? Netflix-Serie zeigt, was ein Trauma mit einer Familie machen kann – Lies Hier

„Die Lüge“: Hat Stella ihren Freund ermordet? Netflix-Serie zeigt, was ein Trauma mit einer Familie machen kann

In der schwedischen Krimi-Serie „Die Lüge“ wird die 19-jährige Stella des Mordes bezichtigt. Ihre Eltern kämpfen mit allen Mitteln – auch, weil sie wegen eines Traumas vor vier Jahren das schlechte Gewissen quält. 

Eine fröhliche, unbeschwerte Teenagerin fährt auf eine Reise mit ihrer Sportmannschaft. So lernen Zuschauer die 15-jährige Stella Sandell in der schwedischen Serie „Die Lüge“ kennen. Die skandinavische Produktion hält sich seit einiger Zeit oben in den Netflix-Charts. Und das aus gutem Grund. 

Netflix-Serie „Die Lüge“ beginnt direkt mit einer Vergewaltigung

Mit Stellas anfänglicher Unbeschwertheit hat es bald ein Ende. Im Ferienlager bandelt sie mit einem älteren Jungen an. Sie küssen sich, dann wollen beide mehr. Als der junge Robin jedoch beginnt, Stellas Kleidung auszuziehen, merkt das Mädchen, dass es doch nicht so weit gehen möchte. Doch ihr Protest ist zaghaft, sie sagt Robin, dass sie nicht möchte, was er tut, wehrt sich aber nicht körperlich. 

Nachdem sie ihrem Vater gesteht, dass sie vergewaltigt wurde, bringen ihre Eltern sie zum Arzt, wo sie untersucht wird. Doch Stellas Mutter, selbst als Anwältin erfolgreich, ahnt, dass eine Anzeige ihrer Tochter womöglich eher schaden als helfen könnte. An ihrem Körper gibt es keine Spuren einer Vergewaltigung, Stella gibt selbst zu, nicht geschrien zu haben. „Was ist das Wichtigste? Dass wir unsere Stella vor weiteren Traumata schützen, oder dass wir eine Strafverfolgung einleiten, die wir am Ende sicher verlieren werden?“, fragt sie ihren Ehemann. „Vor Gericht zählt nur das, was man beweisen kann“, so Ulrika Sandell. 

Und so entscheiden die beiden für ihre Teenager-Tochter. Es ist eine rationale Entscheidung der Eltern, die distanziert wirken von dem emotionalen Trauma, das ihre Tochter gerade erst erlebt haben muss. 

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Mord an Chris

„Die Lüge“ erzählt eindringlich, was geschehen kann, wenn eine Vergewaltigung nicht verarbeitet und nicht verurteilt wird. Nach einem vierjährigen Zeitsprung ist die Familie nach außen hin noch immer perfekt, doch die Risse sind ersichtlich. Stella studiert nicht wie ihre Freundinnen, die Mutter Ulrika trinkt zu viel und hat eine Affäre, und Vater Adam macht sich stets Sorgen um seine Tochter. Bis Stella wegen Mordes festgenommen wird. Sie soll ihren um einige Jahre älteren Freund Chris umgebracht haben. Und es scheint, als würde auch Stellas beste Freundin Amina ein Geheimnis hüten. 

In sechs Folgen machen sich die Eltern Ulrika und Adam mit den Zuschauern auf die Suche. Nicht unbedingt nach der Wahrheit, denn Mutter und Vater wollen in erster Linie ihrer Tochter helfen. 

„Die Lüge“, basierend auf dem Roman von M.T. Edvardsson, ist keine klassische Whodunit-Erzählung. Vielmehr geht es darum aufzuzeigen, was passiert, wenn (insbesondere junge) Opfer mit ihren Traumata allein gelassen werden. Und welche Verantwortung Eltern haben. „Wir haben Stella im Stich gelassen seit der Vergewaltigung. Das hat uns alle zerstört“, sagt Vater Adam in einer entscheidenden Szene. Und es geht darum, was geschieht, wenn Frauen nicht geglaubt wird. 

Ebenso wichtig in „Die Lüge“ ist das Thema Consent, also Zustimmung zu sexuellen Handlungen. „Nein heißt Nein“, das wird seit einigen Jahren betont. Aber was bedeutet es wirklich? Wie geht man mit Opfern um, die in ihrer Schockstarre nicht um sich geschlagen haben? Nach sechs Folgen hat man auf diese Fragen womöglich keine endgültige Antwort. Doch die Geschichte von Stella regt zum Nachdenken an – und das ist bereits ein erster wichtiger Schritt.