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Françoise Hardy wird 80: Die Eigenwillige: Das Leben der Sängerin Françoise Hardy in Bildern

Eine Ikone ist die französische Sängerin Françoise Hardy seit den Sechziger Jahren – ein Poster-Girl war sie nie. Verbeugung vor einer großen Musikerin  

In Frankreich sorgte Françoise Hardy vor vier Wochen mit einem ergreifenden Brief an den Präsidenten für Aufsehen: Sie bat um Mitgefühl für jene, die hoffnungslos erkrankt sind. Um die Erlaubnis, ihnen das Sterben zu erleichtern, wenn es keinen anderen Weg mehr gibt. Sie schrieb über das Recht, die Würde und den Willen des Menschen am Ende seines Lebens – und sie löste damit eine gesellschaftliche Debatte über das Thema Sterbehilfe aus.  

Bei ihr wurde 2004 erstmals ein Geschwür entdeckt, aus dem sich später wohl der Krebs entwickelte. Eine Zeitlang ging es besser, doch nun, so beschreibt sie es selbst, habe er sich auf unerträgliche Weise verschlimmert. Sie leide unter starken Schmerzen, sie könne kaum noch hören – die diversen Therapien hätten ihr Leben zwar gerettet, es aber gleichzeitig in einen Albtraum verwandelt: „Ich bin erschöpft“, schreibt sie.  

Eine schlaksige junge Frau mit langen glatten Haaren

Françoise Hardy, am 17.1.1944 in Paris geboren, hatte noch nie Angst vor deutlichen Worten. Dass sie zu den größten Musikerinnen Frankreichs gehört, ist ihren Liedern zu verdanken, die Hits wurden, ohne seicht zu sein. Im Gegensatz zu vielen Sängerinnen ihrer Generation interpretierte sie nicht nur, was andere getextet hatten – sie schrieb ihre Stücke von Beginn an auch selber: „Tous les garçons et les filles“ eroberte zu Beginn der 1960er Jahre die Hitparaden. Ein stilles, präzises Stück, das von der Einsamkeit erzählt und zugleich den Ton jener träumerischen Traurigkeit setzt, der bis heute ihr Markenzeichen ist. Fast über Nacht wird die junge schlaksige Frau mit den glatten langen Haaren auch als Schauspielerin zu einer Ikone ihrer Zeit – und nichts an ihrer Karriere wäre vorhersehbar gewesen. 

Françoise Hardy wächst auf als uneheliche Tochter eines verheirateten Mannes: Damals eine Schande. Ihre Mutter arbeitet viel, ihre Großmutter lässt das Mädchen den Frust spüren. Hässlich sei sie, eine Außenseiterin, die es zu nichts bringen würde. Als Jugendliche ist Françoise Hardy größer und dünner als die anderen in ihrer Klasse, sie liest viel und geht fast nie aus. Die Komplexe, sagt sie, seien mit ihr gewachsen. Dass sie schließlich die Musik für sich entdeckt, ist ein Zufall. Ihr Vater, den sie so gut wie nie sieht, schenkt ihr im Alter von 16 Jahren eine Gitarre. Françoise Hardy schreibt Melodien, sie bekämpft die eigene Zaghaftigkeit und hat Glück: Beim Vorspielen in einer Plattenfirma erkennt man ihr Talent und ermuntert sie, weiterzumachen. Sie entscheidet sich, es als Sängerin zu versuchen – es ist Befreiungsschlag, auch von ihrem Zuhause.  

Eine weibliche Biografie voller Ernsthaftigkeit und Rätsel  

Später, auf der Bühne, schwärmt man von ihrer scheuen Zerbrechlichkeit: Die junge Frau, die einfach so dasteht mit ihrer Gitarre und singt. Noch später erkennt man darin die Kraft und Konzentration einer Künstlerin, die so perfekt wie möglich arbeiten will. Françoise Hardy hat nie aufgehört, Musik zu machen. Zwischen 1962 und 2018 veröffentlicht sie 28 Alben; eine Lebensreise, eine weibliche Biographie voller Ernsthaftigkeit und Rätsel.  

Die große Liebe ihres Lebens ist der Schauspieler und Sänger Jacques Dutronc, der, so zumindest beschreibt sie es, ihr charakterliches Gegenstück sei, so leichtlebig und selbstbewusst. In den 1970er Jahren sind die beiden eine Zeitlang das Traumpaar der französischen Kulturszene – und im Grunde gilt das bis heute. Ihre Beziehung haben sie zwar 1990 offiziell beendet, doch vollständig getrennt haben sie sich nie. Noch immer kehrt Françoise Hardy regelmäßig in Jacques Dutroncs Haus nach Korsika zurück, wo das Paar mit dem gemeinsamen Sohn Thomas einst zusammenlebte. Seit ihrer letzten Platte hat Françoise Hardy sich fast vollständig aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. 

Sie werde nun wohl bald aufbrechen – auch das schrieb sie vor vier Wochen in ihrem offenen Brief.