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Protestcamps: Aktivisten gegen Südschnellweg-Ausbau aus Baumhäusern geholt

Lange haben die Aktivisten im Kampf gegen den umstrittenen Ausbau des Südschnellwegs in Hannover durchgehalten – jetzt holt die Polizei die letzten Aktivisten aus den Baumhäusern. Diese wollten vor allem eines zeigen.

Im Streit um den Ausbau des Südschnellwegs in Hannover haben die Beamten mehrere Aktivisten aus den Baumhäusern des Protestcamps „Tümpeltown“ geholt. Nur eine einstellige Zahl von Aktivisten halte sich noch in den Bäumen auf, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Alles verlaufe friedlich. Am Rande der Räumung demonstrierten gut 20 Menschen – und riefen den Aktivisten, die von den Bäumen heruntergeholt wurden, zu: „Du bist nicht allein, du bist nicht allein.“ Klimaaktivisten und Umweltschützer protestieren seit langem gegen das aus ihrer Sicht überdimensionierte Projekt.

Mit Kettensägen und Hubsteigern gingen die Beamten gegen das Protestcamp vor. Auch die Reiterstaffel der Polizei war erneut im Einsatz, um weitere Störaktionen zu verhindern. Der Einsatz der Polizei hatte am frühen Montagmorgen mit einem Großaufgebot begonnen, auch am folgenden Tag waren Hundertschaften im Einsatz. Am Dienstag hatten Aktivisten die Einsatzkräfte mit Pyrotechnik beschossen, 38 Menschen aus dem Protestcamp wurden in Gewahrsam genommen.

Der geplante Ausbau der wichtigen Schnellstraße im Süden Hannovers soll dabei helfen, den Verkehr besser zu bewältigen. Wegen einer maroden Brücke ist die Straße derzeit auf einem längeren Abschnitt nur einspurig befahrbar. Geplant ist auch ein neuer Tunnel, der in den kommenden Jahren diese Brücke ersetzen soll. Mit einem Volumen von rund 580 Millionen Euro handelt es sich nach Angaben der niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr um eines der größten Verkehrsprojekte in Niedersachsen. Klimaaktivisten kritisieren vor allem die geplante Verbreiterung der Schnellstraße von 14,50 auf 25,60 Meter.

Eine Sprecherin der Initiative „Leinemasch bleibt“ sprach von einer „schwierigen Situation“ – sie sei „schockiert von dem Zwang, der angewendet wird“, Aktivisten würden aus den Baumhäusern gezerrt. Sie betonte, die Demonstranten hätten gezeigt, dass sie „solche zerstörerischen Pläne so ungemütlich wie möglich machen“ und die Politik mit ihren Entscheidungen wie zum Ausbau des Südschnellwegs nicht einfach durchkommen lassen.

Nach Polizeiangaben bleibt der Südschnellweg weiter zwischen dem Seelhorster Kreuz und dem Landwehrkreisel in beide Richtungen gesperrt – voraussichtlich bis Freitag um 18.00 Uhr. Autofahrer sollten das Gebiet weiträumig umfahren.

Am Dienstag hatte die Polizei einen Dämpfer des Verwaltungsgerichts Hannover erhalten – das Gericht entschied auf Eilantrag eines Rundfunkjournalisten, dass dieser ungehindert Zugang zu den Räumaktionen erhalten müsse. Die Polizei erklärte über X (früher Twitter), es sei niemals um die Einschränkung der Pressefreiheit gegangen, „sondern immer um die Gewährleistung der körperlichen Unversehrtheit aller Beteiligten“.