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Missbrauchsskandal: Bischof: Bericht zu sexuellem Missbrauch kommt im Frühjahr

Zu sexuellem Missbrauch im Bistum Speyer erscheint 2025 ein Zwischen- und 2027 ein Endbericht. Bischof Wiesemann erhofft sich von der Analyse auch Hinweise für eine noch bessere Prävention.

Der Zwischenbericht zu sexuellem Missbrauch im Bistum Speyer soll nach Angaben von Bischof Karl-Heinz Wiesemann wie geplant im Frühjahr 2025 vorliegen. Die angekündigte Strukturanalyse der Unabhängigen Aufarbeitungskommission werde kommen, sagte Wiesemann der Deutschen Presse-Agentur. Der Endbericht soll dann 2027 vorliegen. „Ich erhoffe mir davon noch einmal einen größeren Gesamtblick auf das, was geschehen ist, und Erkenntnisse, was wir über die vielen bereits getroffenen Maßnahmen hinaus zur Prävention tun können.“ Es gehe um Strukturen, in denen Missbrauch so weit wie möglich verhindert wird.

Auch er habe seit Bekanntwerden des Skandals einen Lernprozess durchgemacht, sagte Wiesemann. „Wenn Sie mit Betroffenen sprechen, die sich teils erst nach Jahrzehnten ihren Verwundungen stellen können, und dann auch noch im Gespräch mit einem Vertreter der Institution, in der dieses unglaubliche Unrecht geschehen ist: Das verändert einen und lässt einen das Leid viel unmittelbarer mit den Augen von Betroffenen sehen.“

„Verändert auch meine Sicht auf die Kirche“

Bei Fragen wie „Wie wird Macht ausgeübt?“ oder „Wie gehe ich mit meinem eigenen Amt um?“ sei er deutlich aufmerksamer als früher, betonte der Bischof. „Dieser Prozess verändert auch meine Sicht auf die Kirche. Denn eines kommt bei vielen Gesprächen heraus: die Enttäuschung, dass der hohe Wert der Kirche nicht gelebt, sondern oft pervertiert wurde.“ Viele Betroffene hätten trotz allem eine enge Bindung zur Kirche. „Deswegen ist ihnen die Versöhnung oder ein Gespräch ein großes Anliegen. Das rührt mich sehr und motiviert mich zum Einsatz für einen grundlegenden Perspektivwechsel in der Kirche zugunsten der Betroffenen.“

Wiesemann begrüßte, dass der Platz vor der Marienkirche in Landau weiterhin Kardinal-Wetter-Platz heiße – trotz der Fehler von Wetter im Umgang mit sexualisierter Gewalt, die im Münchener Missbrauchsgutachten genannt werden. „Dass der Name mit dem ehrlichen Zusatz bleibt, dass es sowohl Verdienste als auch Versagen gibt, haben Betroffene ausdrücklich bejaht“, sagte der Bischof. „Sie haben gesagt: „Mit einer Umbenennung ist uns überhaupt nicht geholfen.““

Im vergangenen Jahr war von der Pfarrei Mariä Himmelfahrt Landau unter Einbezug des Betroffenenbeirats im Bistum Speyer entschieden worden, den nach Kardinal Friedrich Wetter (96) benannten Platz in der pfälzischen Stadt zu einem Gedenkort für Betroffene sexuellen Missbrauchs zu machen. „Mit diesem Thema“, betonte Wiesemann, „braucht es eine wirkliche Auseinandersetzung, ein Wahrnehmen mitten im Alltag.“