In Niedersachsen sind Holzdiebstähle nach einem steilen Anstieg zuletzt wieder zurückgegangen. Das Landeskriminalamt sieht einen möglichen Grund.
Holzdiebstähle sind in Niedersachsen nach einem stetigen Anstieg zuletzt wieder zurückgegangen. „In 2023 nahm die Anzahl der Delikte in diesem Bereich um circa 20 Prozent wieder ab“, teilte das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen mit. Ein möglicher Grund: die Entwicklung der Energiepreise.
Von Ende 2020 bis Ende 2022 gab es den Angaben nach einen stetigen Anstieg von Brennholzdiebstählen in Niedersachsen. 2022 habe es zudem einen steilen Anstieg der Fallzahlen um etwa 70 Prozent gegeben. In Summe habe sich die Fallzahl allerdings stets im unteren dreistelligen Bereich bewegt. Wo genau Holz gestohlen worden sei, könne aufgrund fehlender Daten nicht gesagt werden.
Das LKA geht davon aus, dass der sprunghafte Anstieg 2022 im direkten Zusammenhang mit der Energiekrise stand. Da sich die Energiepreise 2023 stabilisiert hätten, seien die Fallzahlen wieder gesunken – lägen jedoch weiterhin über dem Wert aus 2021. Die weitere Entwicklung der Holzdiebstähle werde vermutlich durch die Entwicklung der Energiepreise bestimmt.
Betroffenen rät die Polizei zu Schutzvorkehrungen. Für Forstunternehmer könne es beispielsweise ratsam sein, bereits klein geschnittenes Holz kürzer frei im Wald zu lagern. Generell helfe es auch, wachsam zu sein und verdächtige Personen anzusprechen oder sich deren Aussehen oder Autokennzeichen zu merken. Die Polizei könne auch im Verdachtsfall alarmiert werden.
Auf technischer Seite könnten Zuwegungen mit Barrieren oder Lichtschranken gesichert werden. Zudem sei es möglich, Holzstämme mit GPS-Sendern auszustatten, um sie im Fall des Diebstahls orten zu können. Bei einer Videoüberwachung hingegen müsse geprüft werden, ob das datenschutzrechtlich möglich sei.
Auch Privatpersonen, Baumarktbetreiber oder Verantwortliche auf Baustellen sollten ebenfalls achtsam sein und Schutzvorkehrungen treffen. Holzdiebstahl beschränke sich nicht nur auf den Wald. „Gestohlen wird scheinbar überall“, betonte ein LKA-Sprecher.